BERICHT RATGEBERAKTION \"RÜCKENSCHMERZEN\" am 23.01.2014

Der Ursache für den Rückenschmerz auf den Grund gehen

In vielen Fällen könnte das sogenannte Iliosakralgelenk für Rückenprobleme verantwortlich sein.

Das Kreuz mit dem Kreuz: Fast jeder dritte Bundesbürger hat aktuell mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Die Ursachen sind vielfältig, in 25 Prozent aller Fälle chronischer Schmerzen kann allerdings eine unerkannte degenerative oder entzündliche Erkrankung des Iliosakralgelenkes verantwortlich sein. Dieses unscheinbare und von außen nicht sichtbare Gelenk am Übergang vom Rücken zum Becken kann im Falle einer Störung oder Blockade für starke Rückenschmerzen mit möglicher Ausstrahlung in das Bein oder die Leistenregion sorgen und somit extreme Einschränkungen im Alltag bedingen. Viele Fragen rund um das Thema Rückenschmerzen beantworteten fünf Experten am Telefon.

Bei anhaltenden Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule sollte man zur Klärung der Symptomatik eine ausführliche neurologische und orthopädische Untersuchung mit exakter Erhebung der Krankengeschichte durchführen lassen, empfiehlt Dr. Bahram Hashemi allen Betroffenen. In der Regel seien auch radiologische Untersuchungen notwendig. „Die Beschwerden können durch eine Erkrankung der kleinen Wirbelgelenke, des Iliosakralgelenkes oder des Hüftgelenkes zustande kommen. Aber auch Bandscheibenvorfälle beziehungsweise Einengungen im Bereich des Wirbelkanals können Schmerzen im Rücken mit Ausstrahlung bis in die Beine verursachen“, betont Dr. Bahram Hashemi. 

Speziell das Iliosakralgelenk ist eines der am meisten belasteten Gelenke des ganzen Körpers. Es ist bei jedem Schritt und jeder Drehung enormen Druck- und Zugbelastungen ausgesetzt. Um zu klären, ob eine Blockade des Iliosakralgelenkes vorliegt, sollte man nach Ansicht von Dr. Pascal Militzer einen Arzt aufsuchen, der sich mit der Behandlung der entsprechenden Beschwerden auskennt: „Empfiehlt der Facharzt eine rein auf Physiotherapie basierende Behandlung, sollte man diese in einer Physiotherapiepraxis durchführen lassen, die mit der Behandlung dieser Problematiken ebenfalls gut vertraut ist.“

 

Bild entfernt.

 

Schonendes neues Operationsverfahren

Schmerzen im Rücken oder dem Bein werden aber oft nicht korrekt dem Iliosakralgelenk zugeordnet. Für die Betroffenen kann dies einen längeren Leidensweg als nötig bedeuten. Dr. med. Volker Fuchs: „Beschwerden, die vom Iliosakralgelenk ausgehen, sind unspezifisch und treten häufig im Verbund mit anderen Erkrankungen im Bereich der Lendenwirbelsäule auf.“ Vor allem wenn ein Arzt nicht mit der Möglichkeit vertraut sei, dass die Beschwerden vom Iliosakralgelenk ausgehen könnten, werde er möglicherweise eine weniger zielgerichtete Therapie verordnen.

Wird das Iliosakralgelenk als Ursache der Beschwerden sicher identifiziert, dann haben Patienten heute gute Chancen auf Heilung. Denn seit zwei Jahren gibt es unter dem Namen DIANA ein völlig neues, schonendes Operationsverfahren, das bereits mehr als 1.000 Patienten in Deutschland geholfen hat. Der Arzt gelangt über einen schonenden kleinen Schnitt im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule an das Iliosakralgelenk. Dabei wird dem Patienten ein Titan-Implantat eingesetzt, um die schmerzhaften Knochen des Darm- und Kreuzbeins bis zur Einheilung der angelagerten Knochenspäne auf Distanz zu halten. So bleiben die Knochen dauerhaft in der richtigen Position und die Spannung des Beckengürtels nähert sich dem Zustand vor der Erkrankung an.

Operation erst nach Ausschöpfung sämtlicher konservativer Maßnahmen

Nach den Worten von Dr. Volker Fuchs werde jedoch nur solchen Patienten zu dieser operativen Versorgung geraten, für die es nach Ausschöpfung sämtlicher konservativer Therapiemaßnahmen keine andere Behandlungsalternative mehr gebe. Alle Ärzte, die das Verfahren in Deutschland anwenden, würden im Rahmen eines Kurses speziell dafür ausgebildet. Aktuell nutzen es in Deutschland mehr als 50 wirbelsäulenchirurgisch tätige Ärzte seit mehr als zwei Jahren regelmäßig. „Sowohl gesetzliche als auch private Kassen übernehmen die Kosten der stationären Behandlung im Zusammenhang mit dem neuen Verfahren im Übrigen vollständig“, betont Dr. Volker Fuchs. 

INFOKASTEN

Weitere Informationsquellen für Interessierte:

  • www.si-diana.de: Hier gibt es umfassende Informationen zu dem neuen Operationsverfahren und Hinweise darauf, welcher fachkundige Arzt dem betroffenen Patienten räumlich am nächsten ist. Auf der Seite findet man auch Erfahrungsberichte von Patienten, die sich der neuen Methode bereits unterzogen haben.
  • www.patientenforum-isg.de: Ein neues Forum, das sich produktneutral speziell mit Operationsverfahren des Kreuz-Darmbeingelenks befasst
  • www.simeg-international.de: Homepage der „Sacro Ilial Medical Expert Group“, einer medizinischen Expertengruppe zur Erforschung von Erkrankungen der Sakroiliakalgelenke und deren Behandlung
  • www.agr-ev.de: Homepage der Aktion Gesunder Rücken e.V. (AGR) mit vielen Tipps, beispielsweise zur Prävention von Rückenbeschwerden
  • www.experten-im-chat.de: Chatprotokoll mit Fragen/Antworten zum Thema
     

Am Telefon und im Chat saßen für Sie:

Dr. med. Volker Fuchs, Orthopäde, Chirotherapeut und orthopädischer Rheumatologe, Leitender Oberarzt AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt, Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, seit 2010 federführender Ausbildungsarzt des "DIANA"-Verfahrens und Leiter der klinischen Studien. Präsident der SIMEG (Sacro Ilial Medical Expert Group) -Vereinigung. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie (DWG).

Bild entfernt.

 

Dr. med. Frank Hassel, Orthopäde, Chefarzt der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie im Loretto-Krankenhaus Freiburg. Mitglied der SIMEG-Vereinigung. DIANA“-Tutor seit 2010. Mitglied der DWG.

Bild entfernt.

 

Dr. med. Bahram Hashemi, Facharzt für Neurochirurgie, spezielle Schmerztherapie, Neurochirurgische Intensivmedizin, Wirbelsäulenchirurgie. Neurochirurg an der Hegau-Klinikum Singen. Mitglied der SIMEG-Vereinigung. DIANA-Anwender seit 2010. Mitglied der DWG.

Bild entfernt.

 

Dr. med. Pascal Militzer, niedergelassener Facharzt für Neurochirurgie in Heidelberg. Er operiert dort am St. Josefs-Krankenhaus. Mitglied der SIMEG-Vereinigung. Mitglied des Berufsverbandes der deutschen Neurochirurgen (BDNC).

 

Dr. med. Ulrike Laupichler, Fachärztin für Orthopädie, Leitende Ärztin der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie an der Asklepios Klinik Lindenlohe in Schwandorf/Oberpfalz, 2. Vorsitzende der SIMEG-Vereinigung e.V. "DIANA“-Tutorin seit 2010. Mitglied der DWG.

Bild entfernt.

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen